Internationale Verbindungen

Neben der deutschlandweiten Bildungsarbeit vernetzen wir uns als Initiative auch mit Angehörigen, Betroffenen und Aktivist*innen in anderen Ländern. Rassistische, queerfeindliche und antisemitische Gewalt und Hassverbrechen in jeglicher Form spielen sich nicht nur in Deutschland ab - sie betreffen Menschen auf der ganzen Welt. Deshalb finden wir es unerlässlich, uns über Grenzen hinaus zu vernetzen und Brücken zu bauen.

Dazu hat unsere Gründerin Serpil Temiz Unvar bereits mehrere Reisen unternommen, unter anderem nach Oslo, Madrid, Istanbul und Athen. In diesen und weiteren Städten werden Kontakte zu Angehörigen und Betroffenen sowie zu relevanten Akteur*innen aus der Politik geknüpft.


Wir möchten Initiativen von Betroffenen, aber auch Akteur*innen aus der Politik und Expert*innen über Grenzen hinaus zusammenbringen. Wir glauben, dass rechte Gewalt und Hassverbrechen sich nur bekämpfen lassen, wenn wir uns international vernetzen. Unser Ziel ist es, die Perspektiven von Betroffenen und Angehörigen sichtbarer zu machen und ihnen Gewicht zu verleihen.


Griechenland

Athen, März 2023:

Die erste Netzwerkreise führte Serpil Unvar nach Athen. Dort traf sie Magda Fyssas, die

2013 ihren Sohn Pavlov verlor. Er war ein Hip-Hop-Musiker und antifaschistischer Aktivist, der von einem Mitglied der Neonazi-Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) ermordet wurde.

Dieses erste Treffen bestätigte die Bedeutung des Projekts für unsere Gründerin. Sie teilt

mit Magda Fyssas den Verlust eines Kindes. Fyssas schöpft Kraft in ihrem Kampf

für Gerechtigkeit aus dem Wissen, dass ihr Sohn Pavlov andere dazu inspiriert, nicht aufzugeben und sich für eine bessere Welt einzusetzen. Die Verbindung zwischen beiden Müttern war spürbar. Im Laufe des Jahres 2023 fanden weitere Reisen und Begegnungen in Athen statt. Ein Interview über diese Reise wurde in der griechischen Zeitung Solomon veröffentlicht und

erregte auch darüber hinaus das Interesse der Presse.

 

Belgien

Brüssel, März 2023

Der Europäische Tag des Gedenkens an die Opfer des Terrorismus wurde am 11. März 2004 nach den Bombenanschlägen in Madrid eingeführt. Seit 2005 wird dieser Tag von der Europäischen Union gemeinsam mit den Hinterbliebenen der Opfer weltweit abgehalten. Die Bildungsinitiative hatte die Möglichkeit, an der offiziellen Veranstaltung in Brüssel teilzunehmen, bei der Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte zu wichtigen Akteuren geknüpft

wurden. Dies ermöglichte es der Initiative, zu erfahren, dass ihr Wunsch nach gerechteren

Gesellschaften weltweit relevant ist. Unsere Gründerin Serpil Unvar nahm an gezielten Gesprächen mit anderen Betroffenen und Angehörigen teil, die ebenfalls Organisationen für Betroffene gegründet haben und in ähnlichen Bereichen tätig sind. Zudem informierte sie politische Entscheidungsträger aufEU-Ebene über die Projekte der Bildungsinitiative.

 

Türkei

Istanbul, April 2023 (1)

Im Frühling 2023 fand eine Reise in die Türkei statt, die jedoch durch ein verheerendes Erdbeben überschattet wurde. Mit Hilfe, der von der Bildungsinitiative initiierten Spendenaktionen, konnten lebensnotwendige

Güter für die Erdbebenopfer bereitgestellt werden. Ein weiterer wichtiger Teil der Reise war die Begegnung mit der Hrant Dink Stiftung. Hrant Dink war ein armenischer Journalist, der sich für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern einsetzte und gegen Rassismus und Intoleranz kämpfte. Nach seiner Ermordung

im Jahr 2007 wurde die Hrant Dink Stiftung gegründet, um sein Erbe zu bewahren und sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung einzusetzen. Im Rahmen des kulturellen Austauschs zwischen der Türkei und Deutschland traf sich Serpil Unvar mit Rahil Dink, der Witwe von Hrant Dink, sowie dem Vorsitzenden der Stiftung. Besonders wichtig ist dabei das Engagement der Stiftung für Chancengleichheit und Kreativität bei Kindern und Jugendlichen. Durch unsere Spendenaktion konnten wir 17 Tablets für Schülerinnen und Schüler in der Türkei organisieren, die von

Unterstützern vor Ort verteilt wurden. Außerdem konnten wir durch den besonderen und schnellen Einsatz unseres Netzwerks Container als Wohnraumersatz für Familien aufstellen. Sozialer Zusammenhalt und Unterstützung über Grenzen hinweg gehören zu den wichtigsten Zielen, die wir mit unserem Projekt verfolgen, deshalb war es für uns selbstverständlich, auch hier einen Beitrag zu leisten.

Türkei

Istanbul, April 2023 (2)

Bei ihrer ersten Reise in die Türkei im Jahr 2023 traf Serpil Unvar auf Kollegen des Goethe-Instituts, der Heinrich-Böll-Stiftung und Hafıza Merkezi. Das Goethe-Institut hatte bereits im Jahr 2022 ein interkulturelles Projekt mit Serpils Organisation durchgeführt, wobei sie

das Theaterstück „Ich brenne“ unterstützten. Aufgrund der guten Arbeitsbeziehung mit dem Projektleiter Schayan Riaz beschlossen sie, sich mit den Kollegen in Istanbul zu vernetzen. Das Treffen mit dem Kulturmanager Mani Pournaghi Azar und der Projektleiterin von „CultureCIVIC“, Ayşe Erarslan, war sehr erfolgreich und führte zu Plänen für ein gemeinsames Kulturprojekt mit der Heinrich-Böll-Stiftung. Serpil betont die Wichtigkeit der Verbindungen und Kontakte mit den lokalen Netzwerkpartnern für den Erfolg ihrer internationalen Konferenz im Jahr 2024.

Die Heinrich-Böll-Stiftung in Istanbul ist ein

langjähriger Partner der Bildungsinitiative und setzt sich mit vielen Ideen für die Umsetzung von Projekten ein. Beim Vernetzungstreffen wurde sich mit Dr. Dawid Bartelt, Büroleiter in Istanbul, über die Zusammenarbeit ausgetauscht.

Die Organisation Hafıza Merkezi leistet in Istanbul wertvolle Arbeit im Bereich der der Transitional Justice ("Vergangenheitsarbeit“),

indem sie sich mit vergangenen Verbrechen undsoziopolitischen Umbrüchen auseinandersetzt. Ihr Ziel ist es, zur Demokratisierung der Türkei und zur Schaffung von sozialem Frieden beizutragen. Als Gedenkstätte, die auch die politische Bildung integriert, ist Hafıza Merkezi ein wichtiger Partner für das internationale Projekt derBildungsinitiative.

Norwegen

Oslo, August 2023:

Im August reiste das Team der Bildungsinitiative nach Oslo, um Kontakte zu Personen und Organisationen herzustellen, die sich mit Hasskriminalität und daraus resultierenden Terroranschlägen beschäftigen. In Oslo ereigneten sich drei große extremistische Anschläge: im Jahr 2011 im Regierungsviertel und auf der Insel Utøya, im Jahr 2019 auf die Al-Noor-Moschee und im Jahr 2022 auf eine Londoner Bar (LGBTQ+). Während der Reise konzentrierte sich das Team auf betroffene

Personen und die Organisationen, die aus diesen Ereignissen hervorgegangen

sind. Das erste Treffen fand mit Prof. Tore Bjørgo, dem Leiter des Zentrums für Extremismusforschung, an der Universität Oslo

statt. Hierbei wurde sich über die Ergebnisse seiner Arbeit ausgetauscht. Das Zentrum arbeitet eng mit staatlichen Institutionen zusammen und untersucht Angriffe und andere Formen von Hasskriminalität. Sie bieten Schulungen für die

Polizei an und haben Programme für Personen, die aus der rechtsextremen Szene aussteigen wollen. Die langfristigen Auswirkungen des Anschlags von 2011 wurden in einer Studie veröffentlicht. Die Arbeit auf der Insel Utøya, wo 69 Menschen bei einem rechtsextremen Anschlag getötet wurden, hat einen Ort des Erinnerns und des Lernens geschaffen. Eine Gedenkstätte wurde in enger Zusammenarbeit mit Überlebenden und Angehörigen errichtet, die sich mit den Geschichten der Verstorbenen befasst. Das Lernzentrum auf der Insel bietet Workshops zur politischen Bildung für junge Menschen an und bildet auch Lehrer aus, da der

Anschlag seit 2020 Teil des norwegischen Lehrplans ist. Die Arbeit des Lernzentrums erfolgt aus der Perspektive der Betroffenen. Am Jahrestag des Anschlags haben wir die Al-Noor-Moschee besucht, wo eine Gedenkveranstaltung

stattfand. Die Veranstaltung beinhaltete Reden der August 10 Foundation, des Al-Noor Islamic Center und des pakistanischen Botschafters. Die Stiftung plant, in der Moschee ein Bildungszentrum zu eröffnen, in dem feste Bildungsangebote für Schulen angeboten werden sollen. Dabei werden auch Objekte mit

Einschusslöchern des Angreifers ausgestellt, um die Gewalt sichtbar zu machen. Der Moscheebesuch ist Teil des Bildungsprogramms, um Vorurteile abzubauen. Die National Support Group (NSG) wurde nach den Anschlägen vom 22. Juli gegründet, um Überlebenden und Betroffenen die benötigte Hilfe zu bieten. Diese Gruppe, geleitet von Lisbeth Kristine

Røyneland, arbeitet eng mit der Regierung zusammen, um finanzielle und psychologische Unterstützung sicherzustellen. Es gibt fünf Beratungszentren im ganzen Land, zuständig für Koordination, um den Opfern umfassende Hilfe zu bieten. Neu ist, dass seit diesem Jahr öffentliche Mittel für Personal- und Mietkosten zur Verfügung stehen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage zeigte, dass 30 % der Betroffenen immer noch auf Unterstützung angewiesen sind. In dem Gespräch wurde auch die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Norwegen in Bezug auf die Bewältigung solcher Anschläge erwähnt. Die nationale Unterstützungsgruppe in Norwegen setzt sich dafür ein, dass diejenigen, die von solchen

schrecklichen Ereignissen betroffen sind, die notwendige Unterstützung erhalten.

Griechenland

Athen, November 2023

Im November 2023 besuchte das Team der Bildungsinitiative Ferhat Unvar auf Einladung von Magda Fyssas das zweite Solidaritätsfilmfestival in Keratsini, Griechenland. Das Festival wurde Pavlos "Killah P." gewidmet, einem Antifaschisten und Rapper, der vor 10 Jahren ermordet wurde. Im Rahmen des Festivals fand ein Austausch zwischen Familienangehörigen statt, die bei faschistischen, rassistischen Angriffen oder durch Polizeigewalt ums Leben kamen. Am Samstag trafen sich die Familienangehörigen an der Gedenkstätte für Pavlos und führten vertiefende Gespräche beim Mittagessen. Anschließend gingen sie gemeinsam zum Veranstaltungsort, wo sie auf dem Podium über ihre Geschichten sprachen und ihre Kämpfe schilderten. Unter anderem sprachen unsere Gründerin Serpil Temiz Unvar sowie andere Angehörige und Überlebende von  terroristischen Anschlägen. Nach den Reden hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Informationen auszutauschen.

Belgien

Brüssel, November 2023

Während unserer zweiten Reise nach Brüssel fanden Gespräche mit dem Vorstand der Bildungsinitiative und der Geschäftsführung von ENAR - European Network Against Racism - statt. Dabei ging es vor allem um das Kennenlernen und die Sondierung möglicher Kontakte innerhalb des Netzwerks, die für unser internationales Projekt von Bedeutung sein könnten. Weitere Treffen im Jahr 2024 sind geplant, ebenso wie Präsentationen unseres Projekts bei wichtigen Veranstaltungen im Bereich der Bildungs- und

Antidiskriminierungsarbeit.

Frankreich

Paris, Dezember 2023:

Unsere Gründerin Serpil reiste im Dezember

2023 nach Paris und traf dort verschiedene Organisationen wie die Heinrich-Böll-Stiftung, Vox public, Association francaise des Victimes du Terrorisme und SOS Racisme. Bei der French Association of Terrorism Victim (Französische Vereinigung der Opfer des Terrors) wurde sie vom Vorsitzenden, Vorstandsmitgliedern und dem Geschäftsführer empfangen. Dabei wurde über pädagogische Ansätze in Schulen gesprochen und die Arbeit des Vereins vorgestellt. Bei Vox Public, einer Non-Profit-Organisation, traf Serpil den Direktor und diskutierte unter anderem über Kommunikationskanäle zwischen Zivilisten, Organisationen und Behörden. Auch Einblicke in den Umgang mit Politikern und die Arbeit von Vox in Bezug auf Rechtsextremismus wurden geteilt. Ein Interview mit Benjamin Sourice wurde von einem Fernsehsender gefilmt, der über rechtsextreme Aktivitäten bei der Polizei schreibt. Dabei wurden auch Anträge für internationale Projekte und Unterstützung von Stiftungen besprochen.

Ägypten

Kairo, Februar 2024

Im Februar nahm unsere Gründerin Serpil Unvar

an einer von der Deutschen Botschaft organisierten Veranstaltung in Kairo teil, bei der das Thema „Diversity and Discrimination and their Role in Culture and Education“ im Mittelpunkt stand. Dort sprach Prof. Susan Kamil über Inklusion und Antidiskriminierung, und es fand eine Diskussion über die Rolle von Vorbildern und den Umgang mit Diskriminierung in Schulen statt. Serpil berichtete von ihren Erfahrungen nach dem rassistischen Angriff am 19. Februar 2020 und stellte die Arbeit der Bildungsinitiative vor, die daraufhin gegründet wurde. Besonderer Dank gilt Frank Hartmann, dem deutschen Botschafter, und der Galeristin Mina Noshy für die Organisation der Veranstaltung.

 

Spanien

Madrid, März 2024

Im März 2024 besuchte Serpil zum dritten Mal

Madrid, um am 20. Europäischen Gedenktag für die Opfer des Terrorismus teilzunehmen. Eingeladen vom Radicalisation Awareness Network (RAN), nahm sie an einem informellen Treffen teil, das die Gelegenheit bot, sich mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auszutauschen und praktische Details zur Zeremonie zu besprechen. Am darauffolgenden Tag fand die offizielle Gedenkzeremonie in der Galerie der Königlichen Sammlungen statt, an der auch König Felipe IV., Königin Letizia und EU-Kommissarin Ylva Johannson teilnahmen.

Serpil und die Vertreter der Bildungsinitiative trafen Opfer und Angehörige, darunter die Familie des ermordeten deutschen  CDU-Politikers Walter Lübcke, und tauschten ihre Erfahrungen aus.

Frankreich

Paris, Mai 2024

Im Mai 2024 reiste unsere Gründerin Serpil Unvar nach Paris, um ihre bestehenden internationalen Kontakte zu vertiefen und neue

Partnerschaften zu initiieren. Am ersten Tag führte Le Monde diplomatique kurdî ein Interview mit Serpil, in dem ihr Engagement beim Aufbau eines europäischen Netzwerks zivilgesellschaftlicher Organisationen hervorgehoben wurde. Im Anschluss daran diskutierte sie gemeinsam mit Vertretern der Heinrich-Böll-Stiftung über die Themen Rassismus, Rechtsextremismus und die staatliche Reaktion in Deutschland. Der zweite Tag ihrer Reise war von einem Treffen mit der Antirassismus-Aktivistin Assa Traoré geprägt, bei dem sie ihre Erfahrungen im Kampf gegen Rassismus austauschten. Abends nahm Serpil an einer von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Goethe-Institut organisierten Veranstaltung

teil. Die Podiumsdiskussion behandelte deutsch-französische Perspektiven zu Rassismus und Rechtsextremismus, wobei Serpil insbesondere die Situation in Hanau und den weiterhin bestehenden Handlungsbedarf thematisierte.

Frankreich

Paris, Juni 2024

Im Juni 2024 bereiste Serpil Unvar erneut

Paris, um das Kurdische Institut von Paris sowie die Heinrich-Böll-Stiftung zu besuchen. Serpil wurde von Dr. Kendal Nazan, der Präsidentin des Instituts, empfangen. Sie tauschten sich u.a. über die Diskriminierung der kurdischen Minderheit in der Türkei aus. Zusätzlich wurde Serpil mit den Zielen des Instituts vertraut

gemacht, insbesondere der Bewahrung der kurdischen Kultur und Sprache sowie der

Integration kurdischer Einwanderer in Europa. Der Besuch war für beide Seiten sehr bereichernd. Zu guter Letzt besuchte Serpil erneut die Heinrich-Böll-Stiftung, einen

wichtigen strategischen Partner. Der Besuch diente der Pflege bestehender Kontakte und der Anbahnung neuer Partnerschaften. Es wurde ein Austausch mit italienischen Verwandten angeregt, und eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem französischen Verein Banlieues Climat initiiert, der im Juli die Bildungsinitiative besuchte.

England

London, Juli 2024

Im Juli 2024 führte Serpils Netzwerkreise

zunächst nach London, wo sie vom 17. bis 20. Juli verschiedene Termine wahrnahm. Serpil präsentierte die Bildungsinitiative Ferhat Unvar e.V. bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in London. Anwesend waren auch die Oxforder Stadträtin Asima Qayyum und die Vorsitzende des Migrants' Rights Network, Fizza Qureshi. Der Austausch konzentrierte sich auf den Umgang

mit Hassverbrechen und die Stärkung junger Menschen, die von solchen Verbrechen betroffen sind. Es wurden neue Partnerschaften geknüpft und die Bedeutung von Sprache im Diskurs über Migranten und Flüchtlinge betont.

Außerdem traf sich Serpil mit Wissenschaftlerinnen des King’s College London, um Einblicke in ihre Forschungsprojekte, insbesondere zur Anti-Rassismus-Arbeit und Sprachkritik, zu

erhalten. Diese Projekte werden als Modellprojekte in die kommende Tagung im

November eingebunden. Ein bewegendes Treffen mit Sudhesh Dahad, einem Überlebenden der Terroranschläge vom 7. Juli 2005 in London, unterstrich die Bedeutung der Einbeziehung von Betroffenenperspektiven in die Antidiskriminierungsarbeit. Serpil zog wertvolle Impulse aus diesem Austausch

für die zukünftige Arbeit der Initiative.

Norwegen

Oslo, Juli 2024

Im Juli 2024 führte Serpils zweite Netzwerkreise sie nach Oslo, wo sie erneut das Zentrum für Extremismusforschung (C-REX) an der Universität Oslo besuchte und Kontakte zu Betroffenen des

Terroranschlags in Utøya knüpfte. Die Reise endete mit einem Besuch im Nobel Peace Center. Serpil traf sich mit Prof. Tore Bjørgo, dem wissenschaftlichen Direktor des Zentrums, um aktuelle Herausforderungen im Umgang mit rechtsextremistischen Taten zu besprechen. Ein Schwerpunkt lag auf den Empfehlungen des Europarats zur Bekämpfung von Hassverbrechen, die Prof.

Bjørgo mitentwickelt hat. Diese Empfehlungen sollen als Grundlage für die Umsetzung in Deutschland dienen. Darüber hinaus nahm Serpil an der 13-jährigen Gedenkfeier für die Opfer des Anschlags vom 22. Juli teil. Das Programm, welches Reden und musikalische Beiträge umfasste, endete mit einer emotionalen

Kranzniederlegung. Abschließend besuchte Serpil die Ausstellung „Frauen-Leben-Freiheit“ im Nobel Peace Center, die den Kampf iranischer Frauen für Freiheit und Menschenrechte würdigt. Serpil fand hier Parallelen zu ihrem eigenen Engagement und betonte die Bedeutung von Mut und Entschlossenheit im Kampf für Menschenrechte.

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